Steinbocktruhe
Oberhalbstein, datiert 1584
Material/Technik
Fichten- und Arvenholz, Wangenkonstruktion mit wellenförmig ausgeschnittenem Sockelbrett. Die Front ist gegliedert in 2 grosse Felder und ein kleineres Mittelfeld umrandet von einem Endlos-Wellenband in Flachschnitt-Technik. Die Wangen/Seiten sind zum besseren Stand der Truhe in der Form gotischer Spitzbögen ausgesägt. Frontfelder: links eingekerbtes Vierspeichenrad, Symbol u.a. für die vier Himmelsrichtungen und die vier Jahreszeiten; rechts eingekerbte Bandrosette mit Jahreszahl 1584, Sinnbild für die Unendlichkeit. Mittleres Feld: schwarz auf rohem Holz gemalt der steigende Steinbock, das Wappen des Gotteshausbundes.
Masse
93 × 197 × 63 cm
Objektgeschichte
Die sogenannten Steinbocktruhen aus dem Oberhalbstein nehmen unter den Bündner Truhen eine Sonderstellung ein. Sie wurden während rund 80 Jahren (zwischen 1570 und 1650) über 3 Generationen hinweg nach dem immer gleichen Bauschema angefertigt und dekoriert. Erwerb durch Museumsgründer Riet Campell.
Literatur: J.M. Lengler: Die Steinbocktruhen der Frührenaissance aus dem Oberhalbstein, Chur, 2011.
Literatur: J.M. Lengler: Die Steinbocktruhen der Frührenaissance aus dem Oberhalbstein, Chur, 2011.
Zustand
Zu sichern und restaurieren
Präsentation
Sonderausstellung „Tierisches aus der Sammlung Campell“ im Suler (2018-2020)
Restaurierung/Konservierung
• Linke Seite des Sockelbrettes neu leimen, Sockelbrett insgesamt am Korpus befestigen, fehlende Holznägel ergänzen,
• Beide Frontbretter wieder an den Seitenwangen befestigen – dabei die Fugen reinigen. Rückwand fehlende Holznägel ergänzen, Boden ebenfalls lose – neu befestigen, hintere Deckelleiste wieder befestigen
• Langbänder: links gebrochen – am Deckel neu Schweissen, beide Bänder befestigen.
• Eisen von oberflächlicher Korrosion befreien und konservieren, ganze Truhe sanft reinigen.
(Urs Ettlin, Restaurator)
Preis
2'970 CHF